Salzburgisch-ostpreußische Vorfahren meines Vaters

Mein Vater Gerhard Beister hatte mir erzählt, dass einige von seinen Vorfahren Nachkommen von „Salzburgern“ waren, die vor etwa 250 Jahren wegen ihres Bekenntnisses zum protestantischen Glauben aus ihrer Heimat vertrieben wurden und im damaligen Ostpreußen Unterkunft und eine neue Lebens-Chance bekamen. Seine Eltern waren ehemalige Ostpreußen, sie lebten später in Berlin. Mehr weiß ich von ihm zu dieser alten Geschichte aber nicht – mein Interesse an diesen Dingen war leider während seiner Lebenszeit zu gering, vielleicht begründbar durch die für uns damals fehlende Möglichkeit, beide Gegenden besuchen zu können. Inzwischen erhielt ich mehr Kenntnisse aus der Literatur, insbesondere durch den „Salzburger Verein e.V.“ und den „Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e.V.“. Daher weiß ich, dass die Vertreibung (unter Verantwortung des Fürstbischofs Firmian) in der Zeit zwischen 1730 und 1735 geschah. Heute denke ich, dass gerade diese Menschen und Vorfahren, die aus gegenwärtiger Sicht innerhalb von etwa acht Generationen zwei kaum vorstellbare Existenzbedrohungen und –Vernichtungen erleiden mussten, unser Bemühen um Erinnerung verdient haben.

Zu meinen Ur-Ur-Großeltern väterlicherseits habe ich folgende Angaben:

Jacob Beister, geb. 12.07.1809 in Bugdzen, Ostpreußen,
Katharina Tongius, geb. 14.05.1809 in Anderskehmen, Ostpreußen,
beide heirateten am 18.10.1833 in Enzuhnen, Ostpreußen,

Friedrich Dannowitz, geb. 18.12.1814 in Schackeln, Ostpreußen,
Christina Hecht, geb. 1817,
beide heirateten am 06.11.1840 in Tollmingkehmen, Ostpreußen,

als Vorfahren meines Großvaters,
und für meine Großmutter

Christoph Stossuhn, geb. 1800 in Budweitschen, Ostpreußen,
Maryka Szesnatis, geb. 10.03.1811 in Gr.Wanagupgen, Ostpreußen,
beide heirateten sicherlich vor 1844 (Geburt des Sohnes Christups Stossuhn in Pillupönen, Ostpr.),

Michael Witt, geb. 1811 in Stallupönen, Ostpreußen,
Karoline Zoerner, geb. 18.10.1811 in Kischken, Ostpreußen,
beide heirateten am 03.07.1836 in Enzuhnen, Ostpreußen.

Zunächst haben wir (meine Frau Karin beteiligt sich auch eifrig an der Quellensuche!) begonnen, die „Beister“-Linie zu verfolgen:

- Im „Stammbuch der ostpreußischen Salzburger“ (herausgegeben vom Salzburgerverein) gibt es niemand mit dem Namen „Beister“. Wie ich vom Verein erfuhr, enthält das Buch aber nur etwa die Hälfte der Namen aller Vertriebenen. Außerdem müssten damals übliche Namensvariationen berücksichtigt werden.
- Deshalb untersuchen wir als Erstes die Linie rückwärts. Mit Hilfe des Evangelischen Zentralarchivs (EZA) und des www.familysearch.org fanden wir, dass Jacob Beister
der Sohn von
Philipp Beister, geb. etwa 1785 in Goeritten, Ostpreußen, und
Christine Schlier(in)
war, die etwa 1810 in Goeritten, Ostpreußen, geheiratet hatten.
- Es gab aber noch einen weiteren
Philipp Beister, ebenfalls geb. etwa 1785 in Goeritten, Ostpreußen.
Dieser hatte auch etwa 1810 in Goeritten, Ostpreußen, geheiratet und zwar
Christine Bolt(in). Aus weiteren Informationen zu ihren Kindern wissen wir, dass es sich wirklich um zwei verschiedene Personen Philipp Beister und zwei Ehepaare (nicht etwa eine zweite Heirat) handelte.
- Wir müssen also noch weitere Daten finden, mit denen wir beide Philipp Beister unterscheiden können, bevor wir dann die Linie weiter verfolgen (zum Beispiel das Geburtsdatum, mit dessen Hilfe wir in den Tauf-/Geburtsbüchern die Eltern "unseres" Philipp suchen könnten).


Für Interessenten hier meine e-mail-Adresse: gert@beister.com